Gewässerbegehung am 19.10.2024

Am 19. Oktober fand die jährliche Gewässerbegehung der Natur- und Fischerfreunde Liedolsheim e.V. statt. Am Treffpunkt, dem 17er Bruch, versammelten sich rund 25 Mitglieder sowie Interessierte. Der Vorsitzende des Vereins, Martin Witte, begrüßte alle Anwesenden herzlich und gab eine umfassende Einführung in die Fortschritte und den aktuellen Stand der durchgeführten Pflegemaßnahmen an den Vereinsgewässern.

Fortschritte am 17er Bruch

Im Fokus stand zunächst das Gewässer 17er Bruch, an dem in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen durchgeführt wurden. Besonders beeindruckend ist die Schaffung einer Flachwasserzone, die zur Förderung der Artenvielfalt in der Region beiträgt. Hier soll sich ein Schilfgürtel entwickeln, der sowohl Amphibien als auch Vögeln neuen Lebensraum bietet. Die Initiative stieß bei den Teilnehmenden auf großes Interesse und sorgte für angeregte Diskussionen.

Besuch am Graslöhäckerloch

Anschließend setzte sich die Gruppe mit Fahrrädern zum Graslöhäckerloch in Bewegung. Auch hier konnte der Verein auf erfolgreiche Maßnahmen zurückblicken. Durch die Wiederherstellung des Anschlusses an den Kanal vor einigen Jahren hat sich in diesem Bereich inzwischen ein dichter Schilfgürtel mit Röhricht gebildet. Dieses Gebiet bietet nun wertvollen Lebensraum für zahlreiche Amphibienarten und fördert die Biodiversität.

Das Torfwiesenloch: Ein Rückzugsort für Libellen und Amphibien

Der nächste Stopp war das Torfwiesenloch, wo sich ebenfalls positive Entwicklungen zeigen. Die vor einigen Jahren entfernten Grauweiden haben Platz für ein ausgedehntes Schwertlilienfeld sowie einen Schilfgürtel geschaffen. Neben einer Vielzahl von Libellenarten, die sich hier angesiedelt haben, trägt die reduzierte Laubeintragung zu einer deutlich verbesserten Wasserqualität bei.

Nach einer kurzen Stärkung führte die Exkursion weiter zum Auloch, wo derzeit eine umfassende Renaturierungsmaßnahme durchgeführt wird. Martin Witte erklärte, dass im ersten Schritt der Anschluss an den Bauerngraben abgeflacht wurde, um eine Flachwasserzone zu schaffen. Diese bietet Amphibien bessere Bedingungen und dient zahlreichen Insektenarten sowie Fischen, wie dem hier noch vorkommenden Schlammpeitzger,als Kinderstube. Der nächste Schritt der Maßnahme sieht die Entnahme von Grauweiden im hinteren Bereich des Aulochs vor, um die seit Jahren trockengelegten Schluten freizulegen und das Biotop wieder zu aktivieren. Diese Arbeiten werden im November fortgesetzt und in Zusammenarbeit mit dem Baggerbetrieb Roth durchgeführt. Für diese Renaturierungsmaßnahme erhielt der Verein eine großzügige Spende in Höhe von 1.500 € von der Stiftung des Landesnaturschutzverbands Baden-Württemberg. Die ersten Erfolge unserer vor 2 Jahren durchgeführten Maßnahmen sind bereits sichtbar.Nach der Entnahme der Grauweiden im vorderen Bereich, hat sich hier bereits ein großes Schwertlilienfeld gebildet, welches das Biotop weiter aufwertet.

Erfolgreiche Nisthilfen und gemütlicher Abschluss

Besonders erfreulich ist auch die hohe Akzeptanz der ausgebrachten Nisthilfen an allen Vereinsgewässern. Diese sind gut besetzt und tragen wesentlich zur Förderung der Vogelpopulationen in der Region bei.

Zum Abschluss der Begehung trafen sich rund 40 Personen an der Fleckenserhütte, wo bei einem gemütlichen Grillfest der Tag ausklang. In lockerer Atmosphäre bot sich die Gelegenheit, sich über die gesammelten Eindrücke auszutauschen und neue Ideen für kommende Projekte zu diskutieren.

Insgesamt war es ein erfolgreicher Tag, der die Bedeutung des Engagements der Natur- und Fischerfreunde Liedolsheim e.V. für den Naturschutz eindrucksvoll unterstrich. Die zahlreichen Maßnahmen zur Pflege und Renaturierung der GV Vereinsgewässer leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der regionalen Biodiversität und verbessern die Lebensbedingungen für viele Arten.